Auswertung der elektrischen Rohsignale

Abbildung von Siga-Plattform. Die Siga-Plattform bietet dem Anwender einfach interpretierbare Kennlinien und eindeutige Betriebszustände.

Die Siga-Plattform bietet dem Anwender einfach interpretierbare Kennlinien und eindeutige Betriebszustände (Quelle: Siga OT Solutions)

Ein Unternehmen, das die klassische Analogtechnik bereits heute in die Welt von Predictive Maintenance, Machine Learning und Big Data integriert hat, ist Siga OT Solutions. Die langjährige Expertise der Gründer und Mitarbeiter im Bereich von Cybersecurity sowie der Entwicklung selbstlernender Algorithmen zeigt sich in der Siga-Plattform. Dabei handelt es sich um eine Software, die fehlerhaftes Verhalten identifiziert und den Anwender schon vor dem Ein­treten eines Schadens informiert. Die Umsetzung dieses Szenarios erfordert eine ebenso hochwertige Hardware, welche die kritischen Signale entsprechend übertragen kann. Hier kommt Mini Analog Pro mit den aufsteckbaren Kommunikationsmodulen ins Spiel: Es werden lediglich die kritischen Signale erfasst. Da sich diese von Applikation zu Applikation unterscheiden, muss die Hardware sowohl flexibel als auch genau sein. 

Aufgrund des modularen Aufbaus der Mini-Analog-Pro-Module in Kombination mit dem Gateway lassen sich unterschiedliche Signalkombinationen realisieren und digitalisieren. Der Eingriff in das bestehende System ist nur minimal, reicht aber aus, um eine vorausschauende Wartung durchzuführen. Der große Vorteil der Lösung liegt darin, dass die elektrischen Rohsignale verwendet und ausgewertet werden. Statt ausschließlich mit Datenpaketen zu arbeiten, wird ein direkter Einblick in die physika­lischen Prozesse der Anlage gewährt. Das klassische (4 … 20)-mA-Signal geht hierbei nicht verloren. Durch die Dopplung des Signals am Ausgang des Trennverstärkers kann ein Signal zur Datensammlung und -analyse in das Kommunikationsprotokoll geführt werden, während der zweite Ausgang die vorhandene (4 … 20)-mA-Schleife zur übergeordneten Steuerung schließt. 

Erfassung von Temperatursignalen

Auf der Siga-Plattform erfolgt die Umsetzung der vorausschauenden Wartung in zwei Teilschritten: Zu Beginn werden die aufgenommenen Werte zur Definition des Normalzustands des Systems genutzt. Der Algorithmus lernt, welche Kennwerte unkritisch sind. Zusätzlich sind Toleranzen festzulegen. Nachdem dies geschehen ist, wird der Algorithmus in den Betriebsmodus geschaltet. Sobald sich Kennwerte aus dem determinierten Normalzustand bewegen, warnt die Plattform den Betreiber in Echtzeit. Auch hier ist der Lernprozess noch nicht abgeschlossen. Durch das Feedback, das der Anwender auf die Warnmeldung gibt, wird der Algorithmus immer präziser und kann den Fehler in Kürze selbst detektieren. Ein sich anbahnender Fehler wird ebenfalls vorzeitig erkannt.   

Mit der beschriebenen Lösung haben Siga OT Solutions und Phoenix Contact bereits einen weltweiten Anwendervorteil geschaffen – nicht zuletzt im eigenen Unternehmen. So werden im modernen Gebäude 4 am Phoenix-Contact-Standort Bad Pyrmont Temperatursignale aus den Besprechungsräumen erfasst und via Modbus/TCP an die übergeordnete Steuerung gesendet. Das Aus­lesen und Auswerten der Daten geschieht auf der Siga-Plattform, die jederzeit auch über mobile Endgeräte erreichbar ist. Auf diese Weise profitieren Mitarbeiter und Gäste von einem optimalen Raumklima, Störungen lassen sich schneller erkennen und beheben. Und schließlich leistet die Lösung einen Beitrag zur Energieeinsparung.

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