Erfahrung seit fast 70 Jahren

Aufbau Schutzmodul mit ACI

Aufbau Schutzmodul mit ACI (Quelle: Dehn + Söhne GmbH + Co. KG)

Anschlussquerschnitt von nur 6 mm² Kupfer

Anschlussquerschnitt von nur 6 mm² Kupfer (Quelle: Dehn + Söhne GmbH + Co. KG)

Seit fast 70 Jahren ist Dehn ein Spezialist für Überspannungsschutzgeräte. Bereits im Jahr 1954 brachte das Unternehmen den ersten Typ-2-Ableiter auf den Markt. Der Aufbau des Geräts war damals denkbar einfach und bestand zunächst nur aus einem Varistor als spannungsbegrenzendes Bauteil. Im Jahr 1986 wurde dieses Überspannungsschutzgerät des Typs 2 grundlegend überarbeitet und ist seitdem in der bekannten Farbe Rot als Hutschienengerät auf dem Markt erhältlich. Auch technisch wurde das Gerät weiterentwickelt, sodass am Lebensende des Varistors dieser durch eine thermische Abtrennvorrichtung sicher von der Anlage getrennt wurde. Jedoch musste im Falle eines Austauschs von defekten Schutzmodulen noch die gesamte Anlage vom Netz getrennt werden. Dies hat Dehn im Jahr 1993 durch den ersten teilbaren Überspannungsableiter Dehnguard im Produktportfolio gelöst. Damit war es erstmals möglich, die defekten Ableiter unter Spannung zu tauschen, um so die Anlagenverfügbarkeit durchgehend aufrechtzuerhalten. Der Defekt der Module konnte nun mithilfe eines Fernmeldekontakts an übergeordnete Leitsysteme übermittelt werden.

Durch den steigenden Einsatz von zusätzlichen Komponenten in Schaltschränken wird auch der Bauraum immer knapper. Um hier Platz zu sparen, entwickelte Dehn 2009 mit dem Dehnguard CI die Dehnguard-Familie weiter. Die ab einer Stromstärke >125 A notwendige externe Vorsicherung ist bei den Ableitern mit CI-Technologie bereits im Überspannungsschutzgerät integriert und kann somit entfallen. Die Forderung nach einer Platzeinsparung bis zu 60 % gegenüber einer herkömmlichen Verdrahtung mit Sicherungslasttrenner wurde erfüllt. Zugleich erleichtert dies dem Installateur die Einhaltung der nach DIN VDE 0100-534 geforderten maximalen Anschlusslänge von 0,5 m, da die Verdrahtungslänge zwischen der externen Vorsicherung und dem Überspannungsschutzgerät eingespart wurde. Diese Leitungslänge steht dem Installateur nun als zusätzliche Verdrahtungslänge zur Verfügung. Rahmenbedingungen ändern sich, sodass Planer und Schaltanlagenbauer heute vor neuen Herausforderungen bei der Auswahl und Installation von Überspannungsschutzgeräten stehen.

Neue Entwicklungsstufe

Um den bereits eingangs beschriebenen heutigen Anforderungen an eine ständige Verfügbarkeit von Anlagen und Systemen Rechnung zu tragen und Ausfälle infolge von Fehlern zu verhindern, hat Dehn mit der ACI-Technologie eine weitere Entwicklungsstufe definiert.

Hinter der ACI-Technologie verbirgt sich eine Schalter-Funkenstreckenkombination, die optimal auf das nachgelagerte Überspannungsschutzorgan – also den Varistor – abgestimmt ist. Im Falle eines Überspannungsereignisses werden die beiden galvanisch getrennten Elektroden der Schalter-Funkenstreckenkombination durch einen Lichtbogen elektrisch miteinander verbunden und der Varistor begrenzt die Überspannung in gewohnter Weise.

Am Lebensdauerende des Varistors wird der durch den Fehlerstrom entstehende Lichtbogen in eine Löschkammer gelenkt und führt damit zur sicheren Trennung des Überspannungsschutzgeräts vom Netz. Der in diesem Fall entstandene Durchlassstrom ist so gering, dass für den elektrischen Anschluss ein Leitungsquerschnitt von 6 mm2 Kupfer ausreichend ist. Durch die galvanische Trennung der ACI-Einheit ist das Gerät auch im Falle von temporären Überspannungen (TOV) bis zu 440 V sicher einsetzbar. Die ACI-Technologie bietet eine Vielzahl an Vorteilen, welche die Planung und den praktischen Einsatz von Überspannungsschutz erheblich vereinfacht.

Sichere Verfügbarkeit von Geräten und Anlagen

Überspannungsschutz mit ACI-Technologie leistet einen wichtigen Beitrag, um die ständige Verfügbarkeit von Anlagen und Produktionsprozessen zu erfüllen. Er schützt sensible Technik und Automatisierungssysteme, sodass diese störungsfrei funktionieren und durchgängig verfügbar sind. ACI-Ableiter schützen diese nicht nur vor gefährlichen Überspannungseinwirkungen, sondern bieten mit der neuen Technologie Sicherheit über den Standard hinaus.

ACI-Ableiter verhindern mögliche Auslegungsfehler, die bei der Dimensionierung und Auswahl eines vorgelagerten Sicherungsorgans entstehen können. Die Technologie macht durch die verwendete Schalter-Funkenstreckenkombination eine vorgelagerte Sicherung überflüssig. Der Schutz ist direkt im Ableiter integriert und auf ihn abgestimmt. Eine zusätzliche Vorsicherung ist nicht mehr notwendig.

Fehler verhindert auch der geringe Anschlussquerschnitt. Er spart Aufwand für eine Dimensionierung und erleichtert zugleich die Installation, vereinfacht die Montage aufgrund kleinerer Radien und ermöglicht kürzere Verdrahtungswege.

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