(Quelle: Hager)
Ziel eines abgestimmten Überspannungs-Schutzkonzepts ist der Schutz elektrischer und elektronischer Geräte vor zu hohen elektrischen Spannungen. Diese können beispielsweise durch einen Blitz ausgelöst werden oder aber auch durch Schaltüberspannungen im Mittel- oder Niederspannungsnetz. Daneben können selbst banale elektrostatische Entladungen für Überspannungen verantwortlich sein. Generell werden beim Überspannungsschutz drei Arten von Schutzgeräten unterschieden, mit denen sich die gefährlichen Auswirkungen von Überspannungen eliminieren lassen:
Überspannungsableiter vom Typ 1 bieten Schutz, wenn hohe Blitzströme über die Erde oder über Teile des äußeren Blitzschutzsystems in den Potenzialausgleichsleiter der Niederspannungsanlage einkoppeln. Diese umgangssprachlich auch als Blitzstromableiter bezeichneten Geräte werden im Hauptstromversorgungssystem möglichst nahe, idealerweise noch vor dem Zähler eingesetzt. So wird sichergestellt, dass der Blitzstrom nicht in die Gebäudeinstallation fließen kann. Blitzstromableiter verhindern zwar unkontrollierte Überschläge in die Installation und Schädigungen der Isolation, sie können jedoch nicht die gesamte Niederspannungsinstallation bis hin zu den Endgeräten schützen, da diese meist zu weit entfernt sind und zudem eine niedrigere Bemessungsstoßspannung aufweisen.
Die Aufgabe des Geräteschutzes übernehmen Überspannungsableiter Typ 2. Diese werden als zweite Schutzstufe nach den Blitzstromableitern Typ 1 eingesetzt sowie zur Begrenzung von Blitzüberspannungen aus Ferneinschlägen oder von Schaltüberspannungen. Ihr Einsatz erfolgt koordiniert mit den Blitzstromableitern in der festen Installation, beispielsweise in der Unterverteilung.
Überspannungsableiter Typ 3 schließlich werden nahe am zu schützenden Gerät wie beispielsweise einem Computer verbaut – typischerweise also im Kabelkanal oder im Steckdosenbereich.
Eine "Sonderform" stellen sogenannte Kombiableiter dar. Der Vorteil dieser Geräte: Sie vereinen die Funktionen Blitz- und Überspannungsschutz der oben genannten Geräte vom Typ 1 und Typ 2 in einem Gehäuse. Darüber hinaus bieten sie durch die koordinierte Schutzwirkung zusätzlich auch einen Endgeräteschutz (Typ 3).