Ein kompakter Blitz- und Überspannungsableiter am Speisepunkt der Niederspannungsanlage basiert auf einer neuartigen, getriggerten Funkenstreckentechnologie. (Quelle: Phoenix Contact)
Blitzeinschläge oder Schalthandlungen können transiente Überspannungen mit Spitzenwerten von mehreren 10.000 V hervorrufen. Elektrische und elektronische Geräte oder Betriebsmittel sind für so hohe Spannungen nicht ausgelegt. Ohne externe Schutzmaßnahmen sind deshalb Beeinträchtigungen oder gar Zerstörungen fast vorprogrammiert. Zwar sinkt die Anzahl der blitzbedingten Schadensmeldungen in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung, gleichzeitig steigt aber die durchschnittliche Schadenssumme je Ereignis laut Versicherern seit Jahren stetig an. Die Ursache hierfür liegt in den immer hochwertigeren und empfindlicheren Geräten.
Sicher vor bösen Überraschungen
Der Überspannungsschutz beugt somit mehreren Unannehmlichkeiten vor: Zeitaufwand für die Schadenregulierung, finanziellem Verlust durch eine eventuell nicht ausreichende Versicherungssumme und auch Komforteinbußen, zum Beispiel durch eine ausgefallene Heizungsanlage. Mit einem professionellen Überspannungsschutzkonzept und modernen Überspannungsschutzgeräten von Phoenix Contact wie dem Flashtrab Monoblock lässt sich all das wirkungsvoll verhindern. Der Kombiableiter FLT-MB vom Typ 1+2+3 eignet sich für die Montage auf Tragschiene im Vorzählerbereich von Wohn- und Zweckbauten sowie auch in industriellen Anlagen, sowohl für Neuanlagen als auch für Nachrüstungen in Bestandsanlagen. Und das nicht nur, wenn ein äußerer Blitzschutz oder eine Freileitungseinspeisung vorhanden ist. Durch sein platzsparendes Design empfiehlt er sich bei beengten Platzverhältnissen auf der Tragschiene, da die Baubreite maximal 72 mm bzw. 4 Teilungseinheiten beträgt.
Entwickelt, geprüft und approbiert nach DIN EN 61643-11 (VDE 0675-6-11) [1] kann der FLT-MB in allen Stromversorgungssystemen mit einer Nennspannung von AC 230 V/400 V eingesetzt werden. Das Ableitvermögen erfüllt die Anforderungen der Blitzschutzklasse III und IV, und somit schützt er die Anlage zuverlässig vor den Auswirkungen direkter und ferner Blitzeinschläge. Die gekapselte, leck- und netzfolgestromfreie getriggerte Funkenstrecke begrenzt blitzbedingte Spannungsspitzen und Schaltüberspannungen auf das Niveau der Überspannungskategorie II. Dadurch sind innerhalb des Schutzbereichs nicht nur die Energieverteilung und die feste Installation geschützt, sondern auch die Endgeräte. Dank seiner robusten und wartungsfreien Funkenstrecke eignet sich der FLT-MB auch für den Einsatz in Applikationen mit exponierter Lage und hoher Blitzdichte.
Überspannungsschutz ist spätestens seit 2016 Pflicht
Die DIN VDE 0100-443 (VDE 0100-443) [2] und DIN VDE 0100-534 (VDE 0100-534) [3] vom Oktober 2016 regeln, wann Überspannungsschutz in Niederspannungsanlagen erforderlich ist, welcher SPD (Surge Protection Device)-Typ zu verwenden ist und wo und wie dieser eingebaut werden muss. Durch die Erweiterung der Entscheidungskriterien ist quasi in jedem Neubau und bei Änderungen an bestehenden Installationen Überspannungsschutz vorzusehen, da dieser neben dem Schutz der Installation und der Geräte vorrangig dem vorbeugenden Brandschutz dient. Elektroinstallateure haben die Pflicht, ihre Kunden darüber zu informieren. In der VDE-AR-N 4.100 (TAR Niederspannung) [4] vom April 2019 sind weitere Festlegungen zum konkreten Einbauort in einem Zählerplatz formuliert. Außerdem enthält die Anwendungsregel technische Anforderungen, die ein SPD Typ 1 erfüllen muss, wenn er im Hauptstromversorgungssystem eingesetzt wird.
Die Nachrüstung einer Überspannungs-Schutzeinrichtung ist für Bestandsbauten ohne Änderungen an der bestehenden Installation zwar nicht vorgeschrieben, jedoch aus denselben Gründen wie oben geschrieben empfehlenswert, da ein Blitz oder eine Schaltüberspannung nicht zwischen Neu- oder Altbau unterscheidet.