Lange Lebensdauer

Grafik von Messwerten aus der Airthings-Zentrale für VOC und CO2.

Messwerte aus der Airthings-Zentrale für VOC und CO2. (Quelle: Airthings)

Die NDIR-Methode basiert darauf, dass jedes Gas eine bestimmte Wellenlänge im infraroten Spektrum absorbiert. Dies kann mit Infrarot-Sensoren, welche auch in Airthings-Geräten eingebaut sind, nachgewiesen werden. Gegenüber chemischen Prozessen hat die Infrarotmessung die Vorteile, verschiedene Arten von Gaselementen selektiv einzuordnen und zu messen. Die Sensoren sind gegen hohe Feuchtigkeit, Staub und Schmutz widerstandsfähig, was eine lange Lebensdauer der Geräte verspricht.

Die Komponenten eines Infrarot-Messgeräts bestehen aus einer Lichtquelle, der Messkammer, einem sogenannten Interferenzfilter und dem Infrarot-Sensor. Die Infrarot-Strahlung wird dabei von der Lichtquelle durch das gemessene Gas zum Sensor geleitet. Ein Filter sorgt dabei, dass nur die Wellenlängen des zu messenden Gases, also CO2, den Detektor erreichen. Der Sensor misst dann die Licht­intensität ohne die CO2-Moleküle und ermittelt den Gaskonzentra­tionswert. Dies liefert ein genaues Ergebnis darüber, wie viel CO2 in der Luft enthalten ist. Alle fünf Minuten werden die Moleküle aktiv gezählt, um sicher­zustellen, dass die aktuellsten Statistiken zur Verfügung stehen.

Alternativ werden viele Sensoren für VOC zur Messung von CO2 verwendet. Durch eine komplexe Formel werden die Ergebnisse basierend auf dem Vorhandensein von VOC in der Luft berechnet. Diese Option wird häufig bevorzugt, wenn ein Gerät keinen Platz oder keine Mittel zur Installation eines Sensors speziell für Kohlenstoffdioxid hat. Der Nachteil: VOC-Sensoren erfassen oft nicht alle Fremd­größen wie Lüftungsanlagen oder die Raumgesamtheit.

Die Grafik zeigt als Beispiel Messwerte aus der Airthings-Zentrale vom 3. bis 5. November 2018. Weil dieser Zeitraum auf ein Wochenende fiel und sich keine Personen im Gebäude befanden, sanken die CO2-Werte, obwohl die Belüftung ausgeschaltet war. Gerade wegen der fehlenden Belüftung stieg jedoch die VOC-Konzentration. Denn VOC werden durch Produkte wie Teppiche und Möbel freigesetzt und die Lüftungsanlage wirkt deren Anstieg entgegen. Die beiden Messwerte bewegten sich also vollkommen unterschiedlich aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen. Rückschlüsse auf CO2, basierend auf diesen VOC-Werten, würden zu verfälschten Ergebnissen führen. Letztlich bedeutet dies für Berechnungen über VOC-Sensoren, dass abhängig von den jeweiligen äußeren Faktoren die Genauigkeit der CO2-Konzentration entsprechend schwankt.

Tipps, um CO2 in Innenräumen zu senken

Unabhängig von der Messmethodik können verschiedene Maßnahmen dabei helfen, den Kohlenstoffdioxid-Gehalt in geschlossenen Räumen zu senken. Die einfachste und effektivste Maßnahme ist natürlich, regelmäßig zu lüften. Für einen besseren Schlaf empfiehlt es sich auch, über Nacht das Fenster oder zumindest die Tür offenzulassen.

In Schulen oder Büros ist es wichtig, dass die Filter von Belüftungssystemen regelmäßig erneuert werden. Pflanzen helfen auch, die Luft von CO2 zu reinigen. Die CO2-Konzen­tration in Innenräumen genau zu beobachten, ist zudem eine wichtige Maßnahme, um eine hohe Raumluftqualität dauerhaft zu gewährleisten. Luftmessgeräte mit smarten Funktionen erlauben es Nutzern, bei schlechten Werten Benachrichtigungen einzustellen. So wissen die Anwender genau, wann sie lüften oder Filter austauschen müssen.

Erlend Bolle ist CTO bei Airthings in Oslo/Norwegen.
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