Optimale Sonnenschutz-Automation

Um das Wetter unverfälscht zu erfassen, ist die Wetterstation für die Montage auf einem Mast auf dem Dach des Gebäudes vorgesehen

Um das Wetter unverfälscht zu erfassen, ist die Wetterstation für die Montage auf einem Mast auf dem Dach des Gebäudes vorgesehen (Quelle: Elsner Elektronik GmbH)

Durch den semitransparenten Kunststoff des Rings hindurch wird die Helligkeit für die Sonnenschutzsteuerung gemessen. Um die Sonne im Tagesverlauf möglichst lücken­los zu erfassen, kommen fünf unterschiedlich ausgerichtete Lichtsensoren zum Einsatz. So kann der Sonnenschutz jederzeit optimal gesteuert werden. Zwölf Fassaden können mit der „Suntracer KNX pro“ automatisiert werden, ­jede mit individuellen Einstellungen und Grenzwerten. Den Sonnenstand für die Beschattungsautomation berechnet die Wetterstation aus den Daten des integrierten GPS-­Receivers. Die Himmelsrichtung der Fassade, Schattenwurf durch Nachbargebäude oder Bäume, die Schattenkante bis zu der die Sonne in den Raum scheinen darf und die Lamellenstellung von Jalousien werden in der Fassadensteuerung berücksichtigt. Für die energieoptimierte Automation kann dabei auch die Raumtemperatur ausgewertet werden, sofern die Daten aus dem KNX-System vorliegen. Die Sonne kann so im Winter als kostenfreie Wärmequelle ­genutzt werden, wenn die Beschattung erst nach Erreichen der gewünschten Temperatur geschlossen wird. 

Auch Sichtschutz- und Zeitfunktionen können in der KNX-Applikation der Wetterstation definiert werden. Die lokale Uhrzeit für das Schließen oder Öffnen von Beschattungen oder Fenstern zu bestimmten Zeiten ist durch das GPS-­Signal bekannt. Die Kalender- und die Wochenzeitschaltuhr können diese Daten direkt verwenden. Dämmerung wird von den Sonnensensoren zuverlässig erkannt. Bereits seit Jahren setzte Elsner Elektronik hier Filter ein, die das Empfindlichkeitsspektrum des menschlichen Auges nachbilden und zum Beispiel UV-Anteile aus der Messung eliminieren. Die Fahrpositionen von Sonnenschutz oder Fenstern sowie die Prioritäten der Schutz- und Automatikbefehle werden ebenfalls in der Fassadensteuerung festgelegt. 

Messwerte und Software-Module für die Steuerung des gesamten Gebäudes

Für alle Messwerte der „Suntracer KNX pro“ stehen in der KNX-Software Grenzwerte zur Verfügung. Bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind auch Mischwerte möglich. So können einstellbare Anteile eines anderen Sensormesswerts miteinbezogen werden. Die Sensoren für Temperatur und Feuchtigkeit sind im gut durchlüfteten Fuß der Wetterstation installiert. Dort erfolgt auch der Anschluss von Busleitung und Hilfsspannung. Die absolute Luftfeuchtigkeit kann ebenso ausgegeben werden wie die Info zum Behaglichkeitsfeld nach DIN 1946-2. Dies beschreibt, wann das Verhältnis von Temperatur und Luftfeuchtigkeit als angenehm wahrgenommen wird. Der von der Wetterstation errechnete Taupunkt hilft, Kondenswasserbildung zu vermeiden. Eine Steuerungsfunktion für das Kühlmedium von Klimaanlagen ist gleich mit integriert. Auch die sogenannte Sommerkompensation greift in die Kühlung des Gebäudes ein und trägt zum energiebewussten Betrieb bei. Bei hohen Außentemperaturen wird die Solltemperatur für die Raumkühlung entlang einer Kennlinie angehoben. So wird die Differenz zwischen Hitze draußen und gekühltem Innenraum nicht zu groß. Neben dem Nutzen für die Energieeinsparung empfinden dies viele Menschen auch als angenehm.

Für den professionellen Planer und Integrator bietet die Wetterstation weitere KNX-Funktionen wie acht Multifunktionsmodule. Damit werden Daten im KNX-System gewandelt, Berechnungen ausgeführt oder bei Erfüllung bestimmter Bedingungen Meldungen gesendet. In acht Und- und acht Oder-Logik-Modulen werden Gebäudefunktionen miteinander verknüpft. Jedes Modul hat dabei vier Eingänge. Alle Schaltereignisse können hier verknüpft werden, außerdem 16 Bus-Logikeingänge (Kommunikationsobjekte).

Rita Buse ist in der Abteilung Marketing, Pressearbeit und technische Dokumentation für die Elsner Elektronik GmbH in Ostelsheim tätig.
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