Bauarten von Brandschutzkanälen

Abbildung von der Installation des Brandschutzkanals

Die Installation des Brandschutzkanals kann direkt an Wand oder Decke erfolgen oder aber auf Tragsystemen (Quelle: Obo Bettermann)

Abbildung von Richtungswechsel beim Brandschutzkanal Pyroline Rapid

Für einfache Richtungswechsel stehen beim Brandschutzkanal Pyroline Rapid alle notwendigen Formteile zur Verfügung (Quelle: Obo Bettermann)

Brandschutzkanäle lassen sich allgemein in folgende Bauarten unterteilen:

  • metallummantelte Kanäle mit Plattenauskleidung aus Kalziumsilikat,
  • metallummantelte Kanäle mit Plattenauskleidung aus Mineralwolle,
  • Leitungsführungskanäle aus Metall mit einer im Brandfall aufschäumenden Innenbeschichtung,
  • Leichtbetonkanäle mit Glasfaserzusätzen,
  • vor Ort hergestellte Kanäle aus nicht brennbaren Platten und
  • vor Ort hergestellte Kanäle aus Mineralfaserplatten.

Die mechanische Stabilität und das Fassungsvermögen des Kanals fallen je nach Bauart sehr unterschiedlich aus. Die Verbindungstechnik der Ausführungsformen ist fast immer ähnlich. Die Kanäle werden über Nut- und Federn oder auch in Stumpfstoßtechnik miteinander verbunden. Dichtungsstreifen bzw. besonders geformte Verbindungskonturen sorgen für die geforderte Rauchdichtigkeit.

Vorgefertigte Brandschutzkanäle in diversen Größen und Längen sind am Markt verfügbar. Mit Plattenmaterial lassen sich auf der Baustelle auch sehr große Kanäle realisieren. Darüber hinaus können die meisten als zwei-, drei- oder vierseitig beflammbare Ausführungen installiert werden. Somit sind Montagevarianten in Raumecken, direkt an Wänden und Decken oder als abgehängtes System möglich. Die Befestigung ist damit aber auch von der Bauart abhängig: Ein selbsttragender Kanal zum Beispiel aus Leichtbeton benötigt nur noch die richtigen Befestigungsmittel.

Befestigung an tragenden Bauteilen

Brandschutzkanäle für die Installation im Flucht- und Rettungsweg mit direktem Kontakt einer Seite zum tragenden Bauteil (dreiseitig) lassen sich relativ einfach befestigen: Es kommen Metalldübel zum Einsatz, die über den Nachweis der mechanischen Tragfähigkeit verfügen. Bei einem Brand im Kanal entwickeln sich in den meisten Fällen nicht so hohe Temperaturen, dass die Standfestigkeit des Dübels an seine Grenzen stößt. Es empfehlen sich trotzdem brandschutztechnisch geprüfte Dübel. Das Bauteil, Wand oder Decke muss aber tragfähig sein, um die mechanische Last des Kanals und der in ihm installierten Leitungen tragen zu können. Eine leichte, raumabschließende Trennwand ist aufgrund ihrer Struktur dazu nicht in der Lage. Einen Sonderfall stellen Holzbalken in Bestandsbauten dar: In Ermangelung eines tragfähigen, massiven Bauteils im Flucht- und Rettungsweg kann auf die Befestigung eines I-Kanals am Holzbalken mit großformatigen Holzschrauben zurückgegriffen werden. Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Kanal im Brandfall werden die Befestigungsschrauben nicht vorzeitig aufgeben. Das Schutzziel der sicheren Benutzbarkeit des Flucht- und Rettungswegs ist auf jeden Fall gegeben. Vor der Montage muss dieser Umstand aber mit der abnehmenden Stelle geklärt werden.

Wird ein Kanal auf einem Tragesystem aus Stahl montiert, so muss dieses ebenfalls in der Lage sein, die mechanische Belastung aufzunehmen. Auch hier ist der Brandfall im Kanal unkritisch: Die Abhängekonstruktion aus Stahl kommt mit den Temperaturen aus dem Kanal über die klassifizierte Zeit nicht in Berührung und bleibt somit kalt.

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