Flächenspeicherheizungen: Ausgeglichene Wärmeabgabe

Während Infrarotheizungen vor allen Dingen für etwas kleinere Zimmer das ideale Heizsystem sind, eignen sich elektrische Flächenspeicherheizungen für große Räume.

Während Infrarotheizungen vor allen Dingen für etwas kleinere Zimmer das ideale Heizsystem sind, eignen sich elektrische Flächenspeicherheizungen für große Räume. (Quelle: Lucht LHZ)

Die Elektroheizungen benötigen nur eine Stromleitung und keine umfangreichen Rohrsysteme, die das historische Ambiente des Schlosses Zingst gestört hätten.

Die Elektroheizungen benötigen nur eine Stromleitung und keine umfangreichen Rohrsysteme, die das historische Ambiente des Schlosses Zingst gestört hätten. (Quelle: Schloss Zingst)

Während Infrarotheizungen aber vor allen Dingen für etwas kleinere Zimmer das ideale Heizsystem sind, eignen sich elektrische Flächenspeicherheizungen für große Räume. Das liegt vor allen Dingen am ausgeglichenen Verhältnis der Wärmeabgabe zwischen Strahlung (41 %) und Konvektion (59 %), wie eine Untersuchung der TU Dresden zeigt. Bei elektrischen Heizungen werden sowohl die Gegenstände im Raum durch Strahlungswärme sowie die Luft selbst durch Konvektion erwärmt.

Aufgrund des sehr ausgeglichenen Verhältnisses zwischen Strahlungs- und Konvektionswärme entstehen im Raum keinerlei Wärmewellen. Das heißt, der Raum wird mit einer Flächenspeicherheizung sehr gleichmäßig erwärmt und es gibt beispielsweise keine Temperaturunterschiede zwischen dem Bereich unter der Decke und am Boden – oder in verschiedenen Entfernungen zum Heizkörper. Das macht sie zu einer idealen Heizungsform zum Beispiel für Wohn- oder Kinderzimmer.

Flächenspeicherheizungen ziehen während der Nutzung nicht durchgängig Energie. Sind die Schamottspeicher einmal aufgeladen, benötigen beispielsweise unsere Geräte von Lucht LHZ im laufenden Betrieb innerhalb einer Stunde, während der geheizt wird, nur etwa 15 Minuten Strom. Das entspricht rund 375 W. Auch diese Erkenntnis geht aus einer Studie der TU Dresden hervor. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 568 W pro Stunde verbrauchen Infrarotheizungen 26 Minuten pro Stunde Strom. Im Vergleich zur Infrarotheizung spart die Flächenspeicherheizung damit etwa 34 % an Energie.

Stromanschluss über eine normale Steckdose

Die Installation aller elektrischer Heizsysteme ist verhältnismäßig einfach: Die Geräte benötigen – wie am Anfang bereits erwähnt – als Stromanschluss nur eine normale Steckdose. Allerdings belasten Flächenspeicherheizungen das Haus-Stromnetz zum Zeitpunkt des Strombezugs mit ihrer vollen Leistung. Wenn also mehrere elektrische Heizkörper eingesetzt werden, muss die Leitung pro 16 A Sicherung mit maximal 3 680 W belastet werden können.

Die Frage nach dem richtigen Heizsystem ist neben der Installation, der Verteilung der Wärme im Raum und der Energieeffizienz aber auch eng mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln verknüpft. Eine Elektroheizung ist in der Regel günstig in der Anschaffung – verglichen beispielsweise mit einer Wärmepumpe. Auch ist der Wartungsaufwand eher gering bis nicht notwendig, da die Geräte keine beweglichen Teile haben und somit weniger anfällig für Defekte sind.

Die Energieeffizienz einer Wärmepumpe ist im Vergleich zu vielen Heizsystemen aber so gut wie unschlagbar. Auch eine Elektroheizung kann hier nicht
ganz mithalten. Eine Wärmepumpe wandelt unter optimalen Verhältnissen eine Kilowattstunde elektrischer Energie in 3,5 kWh Nutzwärme um. Allerdings schlagen bei einer Wärmepumpe zum einen ein trotz Förderung oft hoher Gerätepreis, zum anderen aber auch relativ hohe Installationskosten zu Buche.

Wärmepumpe nur eine Option unter vielen

Ganz grundsätzlich ist die Wärmepumpe in vielen Fällen eine wirklich gute Option, um ein Haus umweltschonend und langfristig auch kostensparend zu beheizen. Es ist aber eben nur eine Option unter vielen. Bisher wird beispielsweise das Potenzial von Elektroheizungen als günstige und grüne Heizungsform noch völlig unterschätzt – besonders in Kombination mit einer Solaranlage. Und Fakt ist: Für den Preis einer Wärmepumpe inklusive Installation erhalten Privathaushalte für denselben Betrag eine Elektroheizung inklusive kompletter Solaranlage.

Mit dem selbst produzierten Solarstrom lassen sich die Betriebskosten der Elektroheizung drastisch senken. Dafür lohnt es sich, wenn die Solaranlage von Beginn an so groß wie möglich geplant wird. Denn je mehr sauberen Solarstrom Hausbesitzer selbst erzeugen können, desto unabhängiger werden sie auch in puncto Wärmeversorgung. Je nach Größe einer Solaranlage ist es möglich, im Jahresverlauf etwa 60 % des gesamten für die Elektroheizung
benötigten Stroms selbst zu produzieren. Das macht die Kombination aus Elektroheizung und Solaranlage wirklich nahezu unschlagbar.

www.lucht-lhz.de

Uwe Lucht ist Geschäftsführer der Lucht LHZ Elektroheizung GmbH & Co. KG in Burgstädt.
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