Welche Maßnahmen wurden zur energieeffizienten Transformation des Gebäudes priorisiert?
Andreas Blassy, Head of Digital & Energy Services bei Caverion Deutschland: „Eines der größten Hindernisse ist die Komplexität der bestehenden Anlagen und Systeme in Industrieobjekten.“ (Quelle: Caverion)
A. Blassy: Caverion bekam den Auftrag, den Reinraum im Wert von rund 15 Millionen Euro zu bauen. Er umfasst die gesamte Produktionsstrecke. Das Mandat beinhaltet die gesamte Erneuerung und Erweiterung der Energie, Wärme und Kälteerzeugung vor Ort mit absolutem Fokus auf die internen Klimaziele. Bei der Modernisierung des Danfoss-Werks in Flensburg lag der Fokus auf der Nutzung von Abwärme, der Optimierung der Gebäudeautomation und der Steigerung der allgemeinen Energieeffizienz. Die Abwärme von Produktionsprozessen wurde genutzt, um andere Teile des Gebäudes zu beheizen. Durch die Modernisierung der Gebäudeleittechnik konnten wir die Betriebszeiten der Anlagen an den tatsächlichen Bedarf anpassen und somit Energie einsparen. Zudem wurde die Isolierung verbessert und auf energieeffiziente Beleuchtung umgestellt. Der mit Abstand größte Aufwand und damit verbundene Effekt war die Beleuchtung der einzelnen Anlagenkomponenten im Zusammenspiel mit technischen Anforderungen, gesetzlichen Regularien und zukünftigen Entwicklungen.
Gibt es Spezifika, rund um die energetischen Sanierungen von Industrieobjekten, oder kann hier kaum differenziert werden?
A. Blassy: Jedes Industrieobjekt ist einzigartig, und das gilt auch für die energetische Sanierung. Während die grundlegenden Prinzipien der Energieeffizienz universell anwendbar sind, müssen die spezifischen Lösungen auf die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten des jeweiligen Objekts zugeschnitten werden. Dies umfasst die Art der Produktion, die genutzten Materialien und Energieträger, die baulichen Bedingungen und nicht zuletzt die spezifischen Energieeffizienzziele des Unternehmens.
Kritik kommt in puncto energetisches Sanieren aufgrund des Kostenfaktors. Wie begegnen Sie dem?
A. Blassy: Es stimmt, dass die anfänglichen Investitionskosten eine Herausforderung darstellen können. Wir begegnen dieser Kritik, indem wir den Fokus auf die langfristigen Einsparungen und die Verbesserung der Betriebskosten legen. Energieeffizienzmaßnahmen führen zu signifikanten Einsparungen bei den Energiekosten, die die Investitionen mittel- bis langfristig amortisieren. Zudem beraten wir unsere Kunden hinsichtlich Fördermöglichkeiten und unterstützen sie bei der Beantragung entsprechender Mittel, um die finanzielle Belastung zu
reduzieren. Außerdem darf nicht vergessen werden: Unterlassen wir im Hier und Jetzt Maßnahmen für mehr Energieeffizienz, werden die ökologischen und ökonomischen Kosten umso drastischer ausfallen.