Bild von Fachmesse_Energy_Taiwan. Im Osten geht die Sonne auf

(Quelle: SONNEWIND&WÄRME-Redaktion)

Taiwans Energie ist zu 98 % von Importen abhängig. Daher ist auch hier ein Umdenken im Gange. 2016 wurde von der derzeitigen Regierung ein Wechsel der Energiestrategie beschlossen. Das Ziel: Bis 2025 sollen entsprechend der Green Energy Policy 20 GW erneuerbare Energien (EE) in­stalliert sein. Gleichzeitig soll die Atomkraft abgeschaltet, der Anteil der Kohleenergie von 35 % auf 30 % gesenkt werden und der Anteil von Flüssiggas (LPG) von 39 % auf 50 % steigen.

Die Energiewende als Ziel

Noch 2017 lag der Anteil von Wind- und Solarenergie zusammen bei gerade mal 0,3 % der Gesamtenergie­erzeugung. Momentan sind es auf dem taiwanesischen Markt etwa 3,5 GW. Bereits bis 2020 soll der Anteil der EE auf 20 % der gesamten Energieerzeugung steigen; das sind dann knapp 30 GW, wovon allein der PV-Anteil 20 GW betragen soll. Erklärtes Ziel ist dabei die CO2-Reduktion. Die taiwanesische Regierung investiert aktiv in die Entwicklung erneuerbarer Energien. Eingeführt wird dafür noch in diesem Jahr der neue Reda-Tarif für PV-Strom (The Renew­able Energy Development Act), der 20 Jahre lang einen festen Satz für die Abnahme nach Verbindung mit dem Netz festschreibt. Beim bisherigen FIT-Tarif von 2017 sinken die Vergütungen für PV-Strom um nahezu 60 % innerhalb von zehn Jahren.

Als Problem für die ehrgeizigen Ziele erweisen sich dabei die landschaftlichen Gegebenheiten. Die Insel besteht zu zwei Dritteln aus überwiegend bewaldeten Gebirge und einer stark besiedelten, urbanisierten Ebene. Für die Nutzung der Windenergie kommen für die taiwanesischen Experten nur offshore in Frage. Und der Stellplatz für PV-Anlagen ist knapp. Dabei fallen auch in Taiwan die Marktpreise für Solarmodule.

Trotzdem ist die taiwanesische Energiewende unumkehrbar. Andy Chen, CEO bei URE, ist sich sicher, dass selbst bei einem eventuellen Regierungswechsel nach den Präsidentschaftswahlen in 2020 kein Richtungswechsel in Bezug auf die Förderung der grünen Energien erfolgt, da es angesichts der Importabhängigkeit des Landes von Energieträgern einen breiten gesellschaftlichen Konsens für die Energiewende gibt.

Die PV-Technologie profitiert in Taiwan vor allem auch von der langjährigen Erfahrung vieler Unternehmen in der Herstellung von Halbleitern und Displays. Die Dichte an Reinräumen ist weit überdurchschnittlich. Dieses Know-how wird auch für Solarpanels genutzt.

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