Photovoltaik als Basis

Grafik von Lüdenscheider Solarpark. Der Charme des Lüdenscheider Solarparks besteht u. a. darin, dass der bereits bebauten Parkplatzfläche ein weiterer Nutzen hinzugefügt werden konnte.

Der Charme des Lüdenscheider Solarparks besteht u. a. darin, dass der bereits bebauten Parkplatzfläche ein weiterer Nutzen hinzugefügt werden konnte. (Quelle: ABB)

Auf der Erzeugungsseite ist eine leistungsstarke Photovoltaikanlage die Basis der nachhaltigen und umweltschonenden Lösung am Lüdenscheider ABB-Standort. Die Solar ­anlage ist auf die Überdachung der Parkplätze montiert. In der Endausbaustufe, die bis Juni 2019 realisiert sein soll, wird der Solarpark 3.500 m ² überspannen und eine elektrische Leistung von 1.257,16 kWp erreichen. Jährlich wird ­eine Stromerzeugung von über 1.084 MWh erwartet, von der durchschnittlich 86 % am Standort selbst verbraucht und 14 % ins Netz abgegeben wird. An Sonnentagen können die Produktionsgebäude tagsüber zu 100 % von selbst erzeugtem Sonnenstrom versorgt werden. Der Charme des Lüdenscheider Solarparks besteht außerdem darin, dass der bereits bebauten Parkplatzfläche ein weiterer Nutzen hinzugefügt werden konnte. So wie in diesem Fall ein Parkplatz zum Photovoltaikkraftwerk wurde, können Gebäude ganz allgemein in Zukunft zu Solarkraftwerken werden. Photovoltaikanlagen lassen sich ohne große Umweltauswirkung in bestehende Infrastrukturen integrieren und unterscheiden sich dabei erheblich von den schwieriger zu realisierenden Windenergieprojekten.

Ein System aus einer Hand

Neben dem "Optimax SiteEMS" und dem Solarpark mit 25 ABB-Wechselrichtern vom Typ Trio-TM-50.0-400 mit 50 kW Leistung vereint die Gesamtanlage in Lüdenscheid weitere spezifische Lösungen und Technologien von ABB. Für die Energiespeicherung und das Peak Shaving ist ein Batteriespeicher BESS (Battery Engine Storage System) mit einer Leistung von 200 kW und einer Kapazität von 275 kWh verantwortlich. Für das Laden von Elektrofahrzeugen ist die Schnellladestation Terra 53 mit drei Anschlussoptionen und maximal 50 kW zuständig. Die niederspannungsseitige Energieverteilung geschieht über eine Schaltanlage mit einem "EQmatic Energie Analyzer", der den Energie ­fluss zu den Ladesäulen misst, und einem Sicherungslasttrennschalter "SlimLine XR", der den Schutz bei Überlast und Kurzschluss gewährleistet. Zudem ist ein Leistungsschalter Emax 2 mit einem Schaltbereich bis 2.500 A im Einsatz, der über Ekip eine Datenanbindung zum "SiteEMS" besitzt. Ein Trockentransformator mit 1.600 kVA und eine Mittelspannungsschaltanlage vom Typ "SafePlus" runden die Energiemanagementlösung aus einer Hand ab.

Erfolgreiches Musterprojekt

Das Leuchtturmprojekt am eigenen Standort von ABB zeigt, wie sich die Eigenerzeugung erhöhen, die COâ‚‚-Emissionen vermindern, die Energiekosten langfristig senken und die E-Mobilität sinnvoll umsetzen lassen. Zudem beweist das Projekt, dass auch bei bestehenden Gebäuden und Liegenschaften eine nachhaltige Energieerzeugung machbar ist. Das nachhaltige und effiziente Energiemanagement am ABB-Standort Lüdenscheid dient damit als Denk ­anstoß und erfolgreiches Muster für Kunden, die ähnliche Ziele umsetzen und zum Klimaschutz beitragen wollen.

Christian Kohlmeyer ist als Digital Lead bei ABB in Mannheim tätig. Lucas Bergmann ist als Facility Manager bei ABB in Lüdenscheid tätig.
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