Verbesserte Photobioreaktoren

Abbildung von Bioenergiefassade. Auf der Glasstec 2018 in Düsseldorf wurden die verschiedenen Gestaltungsvarianten der Bioenergiefassade präsentiert

Auf der Glasstec 2018 in Düsseldorf wurden die verschiedenen Gestaltungsvarianten der Bioenergiefassade präsentiert (Quelle: Technische Universität, Dresden)

Der Zusatznutzen der Bioenergiefassade ergibt sich aus der Verknüpfung von Ästhetik mit biologischen und technischen Kreisläufen. "Vereinfacht ausgedrückt, sind die Glaselemente der Bioenergiefassade Teile einer solarthermischen Anlage, mit der zusätzlich Mikroalgen zur Erzeugung von Biomasse und zur Absorption von CO2 gezüchtet werden", erläutert Timo Sengewald, Energieexperte bei Arup. "Mit einer thermischen Effizienz von 38 % und einer Konversionseffizienz der Biomasse von 8 % ist die Bioenergiefassade mit herkömmlichen solaren Systemen vergleichbar." Um die Bedingungen für das Algenwachstum in den Reaktoren zu verbessern und gleichzeitig den Aufbau der Glaselemente zu optimieren, wurden Computational-Fluid-Dynamics-(CFD-)Simulationen angewendet, die die Strömungs- und Mischungsvorgänge innerhalb der Bioreaktoren abbilden. Außerdem verbesserten die Entwickler die Ausbildung der Bioreaktoren und die Integration der haustechnischen Systemkomponenten in marktübliche Fassadensysteme. Durch Verklebung der Elemente konnte das Gesamtgewicht bei deutlich vergrößerten Maximalabmessungen wesentlich reduziert werden. Die Funktion und die Wirtschaftlichkeit der Anlage werden über ein Betreiberkonzept sichergestellt. Die geernteten Algen werden in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie verwendet.

Die Bioenergiefassade wird als Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden und den Projektpartnern Arup Deutschland, SSC, Pazdera und Adco Technik realisiert. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und soll im April 2019 mit der Erstellung eines Prototypen im Maßstab 1:1 abgeschlossen werden.

Dr.-Ing. Jan Wurm ist als Leiter für den Bereich Forschung & Innovation bei Arup in Berlin tätig.
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