Ausblick und Quellen

Tabelle von Photovoltaik-Aufdachanlagen. Tabelle 3: Auswahl großer Photovoltaik-Aufdachanlagen in Italien, der Schweiz und Deutschland

Tabelle 3: Auswahl großer Photovoltaik-Aufdachanlagen in Italien, der Schweiz und Deutschland (Quellen: [7], [8], [9])

Die mit Solarmodulen mögliche, flächenspezifische Stromproduktion ist relativ gering. Zieht man ein gängiges polykristallines Modul eines namhaften Herstellers heran, so werden für eine Nennleistung von 290 Wp knapp 1,64 m2 Modulfläche benötigt. Der Wirkungsgrad liegt bei 17,7 %. Dabei ist der Umstand noch nicht berücksichtigt, dass zur Vermeidung gegenseitiger Verschattung hintereinander aufgestellter Module diese auch einen breitengradabhängigen Abstand voneinander benötigen. Die Photovoltaik ist also flächenintensiv, wo sie nicht auf ohnehin vorhandene und auch zu anderweitigen Zwecken genutzte Infrastrukturen zurückgegriffen werden kann. Im Fall der Messe in Mailand sind das die Ausstellungshallen, in denen jährlich Dutzende von Messen mit Millionen von Besuchern stattfinden. Als drittes raumrelevantes Element kommt im Mailänder Projekt noch der Umstand hinzu, dass der dabei erzeugte Strom nach Möglichkeit auch gleich vor Ort zur Bedarfs­deckung herangezogen werden soll.

Auf den Umstand der Flächenrelevanz der Photovoltaik geht auch die italienische Energiestrategie (Strategia Energetica Nazionale) ein, dies auch vor dem Hintergrund des mittel- bis langfristig beabsichtigten, noch erheblichen Ausbaus dieser Technik. So wird (für Photovoltaik und Windenergie zusammen) bis zum Jahr 2030 mehr als eine Verdoppelung der Stromerzeugung angedacht [10]. Nachdem in der Vergangenheit in Italien bereits mehr als 16.000 bodenmontierte PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 7,5 GWp installiert wurden, wird in der Energiestrategie auch der Landschaftsschutz thematisiert. Das Ziel besteht in verringerter Inanspruchnahme von (meist landwirtschaftlich genutzter) Bodenfläche. Folglich sollen prioritär u. a. Flächen großer Gebäude und Infrastruktureinrichtungen sowie aufgelassene Industrieareale für die zentrale Photovoltaik herangezogen werden [10]. Dass solches in Italien und weiteren Ländern bereits auch geschehen ist, zeigen Aufdach-Kraftwerke auf verschiedenen Industrie- und Gewerbeflächen (Tabelle 3). In Summe könnte sich hier eine belastbare Ausbauperspektive für die Photovoltaik darstellen.

Literatur

  1.  IEA (2018): National Survey Report of Photovoltaic Applications in Italy 2017. International Energy Agency. Photovoltaic Power Systems Programme. Task 1.
  2.  IEA (2018): Trends 2018 in Photovoltaic Applications. Survey Report of Selected IEA Countries between 1992 and 2017. Photovoltaic Power Systems Programme.
  3. GSE (2018): Rapporto Statistico. Solare Fotovoltaico 2017. Gestore dei Servizi Energetici.
  4. Zambon, R. (2010): Inaugurato a San Bellino, Rovigo, il più grande impianto fotovoltaico d‘Europa. www.greenme.it (20. 04. 2019)
  5. AURERA (2018): Relazione annuale sullo stato dei servizi e sull’attività svolta. Autorità di Regolazione per Energia, Reti e Ambiente.
  6. Fiera Milano (2019): A2A e Fondazione Fiera Milano: partnership per realizzare uno dei più grandi impianti solari rooftop d’Europa. www.fieramilano.it  (9. 04. 2019).
  7. Fiera Milano (2019): Report di Sostenibilità.
  8. Luccietto, S. (2012): La gestione dell’energia in fieramilano. Dall’analisi dei consumi agli interventi per un utilizzo responsabile ed efficiente delle risorse energetiche. Vortrag: Osservatorio Energy Management, Mailand, 13. Juni 2012.
  9. Häberlin, H. (2010): Photovoltaik. Strom aus Sonnenlicht für Verbundnetz und Inselanlagen.
  10. Ministero dello Sviluppo Economico, Ministero dell’Ambiente e della Tutela del Territorio e del Mare (2017): Strategia Energetica Nazionale 2017

www.a2aenergia.eu

Dr. Wolfgang Berger ist Inhaber von Sokrates Consult in Kufstein/Österreich.
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