Abbildung von Energiewende

(Quelle: Sun-X GmbH)

Die Solarenergie boomt. Mit Blick auf die Zahlen aus dem Jahr 2023, lässt sich feststellen, dass über eine Million neuer Solaranlagen mit einer Leistung von 14,6 GW installiert wurden. Das Ziel der Bundesregierung von 9 GW wurde damit massiv übertroffen. In diesem Jahr sind wir auf dem besten Weg, die Zielmarke von 13 GW schon weit vor Jahresende zu schaffen. Doch welche Verschmutzungen die installierten PV-Module aufweisen und zu welchen Leistungsverlusten dies führt, wird nicht erfasst.  Aber es gibt andere Quellen.

Die Bundesnetzagentur beziffert den jährlichen Leistungsverlust durch Verschmutzungen, die sich auf das Glas der Solarmodule legen, auf drei bis fünf Prozent pro Jahr. Beispiele sind Algen, Pollen, Vogelkot, Reifenabrieb oder, wie in der ersten Jahreshälfte: Saharastaub. Dabei ist festzuhalten, dass dies nur Durchschnittswerte sind. Gerade bei Anlagen, die besonders stark von Umwelteinflüssen betroffen sind, kommt es zu weitaus massiveren Einbußen. Ein Beispiel ist die Landwirtschaft: Verluste von über 40 % sind hier keine Seltenheit. Das liegt insbesondere an der Belastung durch Ammoniak. Darüber hinaus kommt es zu branchentypischen Schmutzbelastungen durch Stallungen, Abluftkanäle und Verwirbelungen durch Staub, die vor allem auf geteerten Höfen besonders hoch sind.

Dazu kommt: Diese Potenzialverluste summieren sich entsprechend, wenn Betreiber von PV-Anlagen inaktiv bleiben. So empfehlen manche Anbieter, nur alle acht bis zehn Jahre zu reinigen. Das bedeutet bei drei bis fünf Prozent Leistungsverlust pro Jahr etwa ein Drittel an verschenktem PV-Potenzial. Schließlich lagern sich die Verschmutzungen über die Zeit ab und schränken somit die Leistungsfähigkeit der Anlagen immer weiter ein. Für die Anlagenbetreiber bedeutet dies auch wirtschaftliche Verluste. Es ist von etwa 600 Millionen Euro bis einer Milliarde Euro auszugehen, die den Betreibern im letzten Jahr an Einspeisevergütung entgangen sind. Dabei wird auch der Werterhalt der Anlagen entsprechend beeinträchtigt. Und klar ist auch: Je länger der Wachstumstrend in der Solarbranche anhält – Ziel sind 215 GW bis 2030 – desto höher ist auch der potenzielle Verlust durch verschmutzte Anlagen.

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