Konkrete Kosten

Kostenvergleich: Kauf/Miete einer Solaranlage

Kostenvergleich: Kauf/Miete einer Solaranlage (Quelle: Enpal)

Die konkreten Kosten der Miete stehen immer im direkten Zusammenhang mit der Leistung der Photovoltaikanlage. Das bedeutet: Je größer und ertragreicher die Anlage ist, ­desto höher wird der monatliche Mietpreis. Die Effizienz des Strom­verbrauchs und die Eigenverbrauchsquote zahlen dabei auf die Wirtschaftlichkeit der Anlage ein (im Regelfall kommen Hausbesitzer ohne extra Stromspeicher auf eine Eigenverbrauchsquote von 30 bis 45 %). Durchschnittliche Mietpreise liegen monatlich bei 50 bis 160 €. Bei einer 6-kWp-Solaranlage, die den jährlichen Strombedarf von vier Personen deckt, belaufen sich die monatlichen Kosten auf rd. 130 €. Die Summe bleibt bis zum Vertragsende konstant. Nach Ablauf haben die Kunden i. d. R. die Wahl, die Mietdauer zu verlängern oder die Anlage zum Zeitwert zu ­kaufen.
Gut gewartete Solaranlagen mit hochwertiger Technik versprechen eine lange Lebenszeit. Aus diesem Grund ist es häufig von Vorteil, die Anlage dauerhaft zu erwerben und defekte Module gegebenenfalls auszutauschen.  Der Vorteil beim Mieten: Bereits aus eigenem wirtschaftlichem Interesse heraus achten Solaranbieter darauf, qualitativ hochwertige und zuverlässige Komponenten zu verbauen, um nachteilige Produktschäden zu vermeiden, für die sie sonst aufkommen müssten. Die Qualitäts­sicherung und Langlebigkeit der ­Solartechnik liegt also sowohl im ­Interesse der Mieter als auch der Vermieter.

Fazit: Mieten oder Kaufen?

Sofern das Kapital zur Verfügung steht oder ein Kredit aufgenommen werden kann, stellt der Kauf einer ­Anlage eine sinnvolle Option dar. Je nach Art der Finanzierung sind die Eigentümer an keinen Vertrag gebunden und tragen keine monatlichen Mietzahlungen. Die gesunkenen Kosten für Photovoltaikanlagen und die Möglichkeit des Eigenverbrauchs bilden dabei einen wichtigen Anhaltspunkt für die langfristige Wirtschaftlichkeit der Anlage. Dies gilt es im Einzelfall zu prüfen. Ein Nachteil ist das hohe Maß an finanziellem Risiko und Aufwand, das mit dem Eigentum einhergeht. Installation, Versicherung, Instandhaltung, Reparatur und Demontage müssen beim Kauf von den Solaranlagenbesitzern selbst getragen werden. Neben der Anfangs­investition fallen über die Dauer der Lebenszeit der Anlage also weitere, teilweise unvorhersehbare Instandhaltungskosten an.
Wer die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung hat und auch auf den Komplett-Service vertrauen möchte, sollte deshalb zum Mietmodell greifen. Hierbei fällt die hohe Anfangs­investition weg und Mieter müssen sich um nichts kümmern. Der Ertrag der Anlage wird planbarer und Mieter können bereits frühzeitig Stromkosten sparen. Zudem sind Qualität und Instandhaltung vom Solaranlagenanbieter gesichert. Häufig besteht nach Ablauf des Mietvertrages die Option, die Anlage zu übernehmen. Ob die Miete einer Photovoltaikanlage im Einzelfall lohnenswert ist, hängt besonders von der Größe der Anlage, der Nutzart des erzeugten Stroms (Verhältnis von Eigenverbrauch und Einspeisung), den baulichen Voraussetzungen und den individuellen vertraglichen Konditionen ab. Deshalb sollten diese Faktoren vorab genau geprüft und von Experten bewertet werden.

Mario Kohle ist Gründer und CEO der Enpal GmbH in Berlin
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