Vielfalt schadete Betrieb und Instandhaltung

Rund 1.000 Förderanlagen bilden das Gepäckfördersystem am internationalen Flughafen in Budapest Liszt Ferenc (BUD)

Rund 1.000 Förderanlagen bilden das Gepäckfördersystem am internationalen Flughafen in Budapest Liszt Ferenc (BUD) (Quelle: Csuha Péter, HungaroControl Zrt / Copa-Data)

Mittels Zenon erstellte die Fachabteilung des Budapester Flughafens ein Leitsystem für die Rollbahnbeleuchtung

Mittels Zenon erstellte die Fachabteilung des Budapester Flughafens ein Leitsystem für die Rollbahnbeleuchtung, das von zwölf redundanten SPS gesteuert wird (Quelle: Csuha Péter, HungaroControl Zrt / Copa-Data)

Die Systemintegratoren hatten diese Systeme vor der jeweiligen Teilanlage implementiert. Deshalb waren sie nur mit den spezifischen Schnittstellen für diese ausgestattet worden. Darüber hinaus hatte jedes System seine eigene, individuelle Visualisierung. Die unterschiedlichen Anzeigen und Bedienungen der Systeme führten im Betrieb nicht nur zu Verwirrung unter den Anwendern, sondern auch zu Fehlinterpretationen.

Das hatte zur Folge, dass Instandhalter für jede dieser Insellösungen geschult sein mussten, um arbeitsfähig zu sein. Sobald die Fachabteilung Änderungen an den Steuerungssystemen vornehmen wollte, musste die Hilfe der jeweiligen Systemintegratoren angefragt werden. Diese waren, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt verfügbar. Im schlechtesten Fall gab es die Anbieter gar nicht mehr. „Nicht selten entwickelten sich recht einfache Arbeiten wie ein Betriebssystem-Update zu riesigen Herausforderungen“, erinnert sich G. Kulcsár. „Außerdem kam es immer wieder auch zu Zusammenbrüchen von Teilsystemen.“

Standardisierung der Systeme

Der Wunsch nach einer Standardisierung dieser Systeme am Flughafen Budapest war naheliegend. Die völlige Integration aller unterschiedlichen Systeme war dabei nicht das Ziel, wohl aber eine Vereinheitlichung innerhalb des AGLS und des BHS.

Zur Vorbereitung der Systemauswahl führten die Experten am Airport eine Studie durch, bei der sie die Vor- und Nachteile aller infrage kommenden Leit- und Visualisierungssysteme gegenüberstellten. Dabei bezogen sie Erfahrungswerte aus dem Betrieb mit ein: Die beste Stabilität und die geringste Absturzneigung wies das seit 2010 genutzte Sicam-230 auf. Allerdings leistet der ursprüngliche Lieferant für dieses System keinen technischen Support mehr. Er schlug alternativ eine weitere Software vor, die jedoch mangels Eignung für die spezifischen Aufgaben am Flughafen schon früh ausschied.

Da es sich bei Sicam-230 im Kern um die Softwareplattform Zenon von Copa-Data handelt, wendete sich G. Kulcsár an den hardware unabhängigen und konzernfreien Softwarehersteller aus Salzburg.

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